Hier gibt es alle Informationen zur neuen Challenge der Hachenburger Frischlinge: Rallye Hachenburg-Kapstadt-Kigali 2023
Das Beste kommt zum Schluß… Am Samstag gegen Mittag trafen die drei restlichen Frischlinge Stefan, Markus W. und Lars am Cape Town International Airport ein: Team komplett! Bruno, Bernd und Markus G. holten Ihre Teamkameraden natürlich persönlich ab. Team komplett? Nein, HUI, WÄLLER und ALLEMOL stehen leider immer noch in der Lagerhalle von Grindrod Logistics – festgesetzt vom südafrikanischen Zoll, der natürlich nicht am Samstag arbeitet.
Kurzerhand wurde ein 7-Sitzer Typ Toyota Rumion bei Alamo angemietet: Rechtslenker, kaum Motorleistung und sehr beengt mit Gepäck und das Schlimmste: weiß und nicht frischlingsgrün!
Wie auch immer, die Freude des Wiedersehens im Team war riesig und gemeinsam ging es im Linksverkehr durch Kapstadt über den Nelson Mandela Boulevard an die Waterfront von Cape Town und das Team parkte im Parkhaus Victoria Wharf. Hier hieß es erstmal frische Seeluft schnuppern. Nach einem kurzen Spaziergang an der Hafenpromenade fiel das Fischrestaurant Quay Four ins Auge. Die Frischlinge setzten sich auf die Terrasse und es gab ein ordentliches südafrikanisches Bier für alle. Zum Essen bestellten sie sich eine große Frischplatte, mit lokalen Spezialitäten.
Um die Frischlinge herumsitzende Gäste waren natürlich hochinteressiert, was das grüne Team macht. Es gab spannende Gespräche und die Offenheit der Südafrikaner darf man durchaus mit der australischen Mentalität vergleichen. Auf dem Rückweg wurde in einen Supermarkt das Nötigste wie etwas Obst und Getränke eingekauft. Es gab gleich einen kurzen Stromausfall und alle standen in dem unterirdischen Markt im Dunkeln, aber für die Locals normal und keine Aufregung.
Vor dem Anbrechen der Dunkelheit ging es mit dem Rumion die 45km von Kapstadt zur Unterkunft auf dem Weingut Marianne. Hier war ein tolles Abendessen mit Lamm und Rindfleisch vom Feinsten vorbereitet. Essen mussten die Frischlinge allerdings im Dunkeln. Diesmal wurde aufgrund des staatlich verordneten Load Sheeding der Strom für 2 Stunden abgeschaltet, um das Elektrizitätsnetzwerk zu entlasten. Fehlende Investitionen in Kraftwerke seitens ESKOM sind verantwortlich für die Versorgungsproblematik. Zwei überalterte Atomkraftwerke, fehlende Nutzung der erneuerbaren Energien aus in Hülle und Fülle vorhandener Sonne und Wind sowie Kohle, die eher exportiert als für das eigene Land genutzt wird, zeugen von einer verfehlten Energiepolitik der letzten 20 Jahre… Dass es für das Load Shedding Programm eine eigens erstellte App in Südafrika gibt, um zu sehen wann der Strom wo abgeschaltet wird, macht die Versorgungslage nicht besser…
Es gab zwar kein Licht, aber ein angenehmes Kaminfeuer, was bei den 12°C Außentemperatur durchaus notwendig war. Gemeinsam genossen die Frischlinge ausgiebig den im Weingut hergestellten Rotwein Shiraz. Ein holländisches Ehepaar hatte ebenfalls eine Menge Spaß mit den Hachenburgern und irgendwann kam es nach der Klärung diverser Fußballthemen dann zum Trikottausch mit dem Ehemann, einem echten „Oranje Bowen“. Zwei kräftige Männer im Besten Alten standen kurze Zeit oben ohne im Restaurant, aber der Spaß war groß! Irgendwann war es dann Zeit schlafen zu gehen, um fit für den nächsten „Zwangsruhetag“ in Kapstadt zu sein…
Kapstadt – Abflug Restteam
Nach einer geruhsamen Nacht in einem Ferienhaus des Weingutes Marianne Wine Estate in den Bergen bei Kapstadt fuhr die Vorhut mit einem Uber-Taxi früh morgens wieder nach Cape Town und traf pünktlich um 9:00 am Containerlagerplatz im Hafen ein. Im Beisein der drei Frischlinge öffnete der lokale Zoll die neu-verplombten Container.
Die Zöllner prüften zunächst die Fahrgestellnummern, um diese mit den vorliegenden Carnet-de-Passage zu vergleichen. Dann durfte sich der Navigator der Frischlinge in die Fahrzeuge zwängen und fuhr diese aus den Containern in die Lagerhalle von Grindrod Logistics. Der Wäller zeigte hier einen etwas reduzierten Luftdruck am linken Hinterrad, aber war nicht vollkommen platt.
Die Zollvertreter öffneten die Hecktüren und begutachteten die hintere Ladefläche. Ein Zöllner holte die Säcke mit den gebrauchten Kuscheltieren raus, legte sie auf den Hallenboden und sagte „That’s a problem!“. Die Frischlinge erläuterten, dass diese als Geschenke für die Kinder der Vorschule in Namibia vorgesehen sind, aber sein Herz ließ sich nicht erweichen. Der Zöllner sagte, das wäre egal, da die Kuscheltiere laut Gesetz ja jetzt nach Südafrika importiert werden. Auch die Versicherung, dass die Kuscheltiere ja aus Südafrika wieder exportiert werden, interessierte ihn nicht.
Dann folgte eine Inspektion der anderen Gegenstände (Campingausrüstung, Werkzeuge, Kleidung, etc.) – hier gab es keine Probleme. Die Frischlinge boten an, die Kuscheltiere vor Ort zu vernichten und spontan einen Friedhof der Kuscheltiere einzurichten, falls die Teddys wirklich zu zolltechnischen Problemen führen. Auch dies war der Zöllner egal… Danach fragten unsere drei Frischlinge, wie es nun weitergehen kann. Aussage: Sie sollen die Kuscheltiere wieder einpacken und in die Autos verstauen. Dann unterschrieben die Beamten auf den Motorhauben von HUI, WÄLLER und ALLEMOL und entfernten sich ohne weiteren Kommentar.
Eigentlich sollte nun die Clearance des Zolls kommen, aber nach 1,5 Stunden kam die Rückinfo von Grindrod, die in engen Kontakt zu Freight2Fly in Deutschland standen, dass die Fahrzeuge vorerst festgesetzt sind und nicht aus dem Zolllager entfernt werden dürfen. Dann wurde mitgeteilt, dass für jedes Fahrzeug der Gesamtwert der bereits vor 6 Wochen(!) übersandten Packlisten zu übermitteln ist, dann auch noch der Preis für jeden einzelnen Artikel (jede Unterhose, jedes T-Shirt, jedes Paar Socken etc.)….
Danach teilte man der Vorhut mit, dass man sie nicht durch Namibia reisen lassen wolle. Aber als Alternative würde man einen Grenzübergang zu Simbawe (!) vorgeben, über den die Frischlinge ggf. weiterreisen können… Spannend!
Daraufhin nahmen die Frischlinge Kontakt mit dem Bauleiter der Vorschule in Mbeyo/Namibia auf und baten um kurzfristige Zusendung der Bestätigung, dass dort mit Spendengeldern eine Vorschule erbaut wird und die Einweihung am 31.08.2023 ansteht. Kurze Zeit später folgte über Grindrod die Bestätigung, dass die Frischlinge nun doch durch Namibia fahren dürfen…
Da die Uhr bereits 16:00 Uhr anzeigte kam die Anweisung, dass die Fahrzeuge nun wieder in der Zollhalle verriegelt werden müssen, da die Halle geschlossen und der Zoll Feierabend macht. Die Frischlinge sollen dann am Montag um 9:00 Uhr wiederkommen – lassen wir uns überraschen…
Unterdessen machte sich der Rest des Teams (Schrauber, Schreiner und Schreiber) auf den Weg vom Westerwald Richtung Cape Town. Nach einem emotionalen Abschied im Frankfurter Flughafen von den zurückbleibenden Ehefrauen (ja, auch Schreiner hat noch kurz vor dem Abflug seine Tatjana geheiratet) startete der Airbus 340 mit Flugnummer LH576 pünktlich in die Nacht.
Wie bei der Vorhut wurde die Flugzeit auf ca. 13 Stunden taxiert, um einen weiten Bogen um die Lufträume von Mali und Niger zu machen
Landung Vorhut in Kapstadt
Aufgrund der aktuellen politischen Situation in Niger und Mali musste der Vorhut-Flieger einen großen Bogen machen und landete mit ca. zwei Stunden Verspätung gegen Mittag in Cape Town – Flugzeit über 13 Stunden.
Am Flughafen wurden die drei Frischlinge von Mitarbeitern des lokalen Büros der Konrad-Adenauer-Stiftung empfangen. Christian und seine Kollegin brachten die Vorhut zunächst zum Containerhafen. Ihre Rallyefahrzeuge konnten die Frischlinge aber noch nicht in Empfang nehmen und sie sollen am nächsten Tag noch einmal um 9:00 Uhr vorbeikommen. Die Zeit läuft…
Um die Zeit nicht ungenutzt zu lassen, ging es gemeinsam an einen der bekanntesten Orte in Cape Town: die Waterfront. Hier gab es wunderbare Ausblicke auf den berühmten Tafelberg, den Hafen und den Atlantik zu genießen.
Nach der Sight-Seeing-Session ging es mit einem Uber-Taxi (leider nicht frischlingsgrün) in den ca. 45 km entfernten Ort Stellenbosch zur Unterkunft auf einem Weingut.
Aktuell befindet sich Südafrika noch auf dem Weg in den Frühling und die Temperaturen um die 12°C fühlen sich durchaus frisch an.
Bei gutem südafrikanischem Wein und einem wunderschönen Sonnenuntergang ließen die drei Vorreiter den Tag ausklingen…
Vorhut auf dem Weg ans Kap
Mit dem Sessenhausener Shuttel-Service „Ann-Cathrin“ startete die Vorhut der Frischlinge (Bernd, Bruno und Markus G.) vom Autohof bei Montabaur zum Flughafen Frankfurt am Main.
Kurze Verabschiedung, Check-In, Einsteigen und abheben nach Kapstadt! Geplante Ankunftszeit: heute morgen gegen 10:00 Uhr in Cape Town.
Die beiden See-Container mit HUI, WÄLLER und ALLEMOL wurden vor einigen Tagen von der Santa Clara gut abgeladen und in ein Warehouse am Hafen verbracht. Der Zoll konnte die Fahrzeuge aber noch nicht begutachten und freigeben.
Der Spalt zwischen Containerwand und Fahrzeugtüren ist so gering, so dass die lokalen Beamten hier beim Einsteigen Befürchtungen hatten, etwas zu beschädigen.
Ob der Zeitplan für den Start am Samstag so gehalten werden kann? Wir werden sehen…
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