Die TSS Kigembe (Technical Secondary School), ehemals Kigembe TVET (Technical Vocational Education and Training), liegt in einer ländlichen Gegend in dem kleinen Dorf Ruhaha im Sektor Kigembe, Distrikt Gisagara, in der Südprovinz Ruandas. Die Fahrt von Kigali dauert etwa 3,5 Stunden. wobei die letzte halbe Stunde auf einer guten Schotterstraße zurückgelegt werden muss.
Seit Februar 2012 ist die ehemalige TVET Kigembe von der nationalen „Workforce Development Association“ (WDA) anerkannt und offiziell in Ruanda akkreditiert worden. Die Gründung der Schule war nur möglich, da der Rheinland-Pfälzische Partner "Freundeskreis Ruanda/Daun", in Kofinanzierung mit dem Land Rheinland-Pfalz, den Bau von Klassenräumen, Werkstätten, eines Verwaltungsgebäudes, eines Latrinengebäudes und die Ausstattung der Schule mit Materialien finanziert hatte. Die Schule erhielt ergänzend auch Materialien vom WDA und vom Distrikt Gisagara.
Die TSS Kigembe bietet Ausbildungsberufe in den Bereichen Bauhandwerk, Holzhandwerk und Schneidereihandwerk an. Derzeit besuchen 150 Lernende (90 Mädchen und 60 Jungen) die Schule. Die 28 Schüler im Baugewerbe sowie 32 Schüler im Holzhandwerk sind ausschließlich Jungen und die 90 Schülerinnen im Schneiderhandwerk sind ausschließlich Mädchen. Alle diese Schüler werden von 13 Lehrer und Lehrerinnen unterrichtet.
Zur Erweiterung der Schule als Internat ist die Schule verpflichtet, alle Schüler unterzubringen und zu verpflegen. In der Zwischenzeit hat die Schule Pläne vorgelegt, die Infrastruktur um einen zusätzlichen Speisesaal zu erweitern und eine Küche nach den aktuellen Hygienestandards des MINEDUC (Bildungsministerium Ruanda) zu bauen. Nach Rücksprache mit verschiedenen beteiligten Partnern stellte das Koordinationsbüro in Kigali (Jumelage) den entsprechenden Förderantrag für den Bau und die Ausstattung einer Schulküche und eines Speiseraums an der TSS Kigembe.
Die TSS Kigembe TSS ist bisher eine Tagesschule, in der alle Lernenden während der Trimester mit Mahlzeiten versorgt werden. In der Schulküche wird täglich eine Mahlzeit in drei Runden für die 150 Lernenden zubereitet. Die Küche ist ganztägig in Betrieb und die kleinen Kochkessel werden über offenem Feuer erhitzt. Probleme mit einer alten Schulküche sind vor allem der hohe Holzverbrauch und die schädliche Rauchentwicklung sowie die schlechten Reinigungsmöglichkeiten aufgrund des Alters des Bodens.
In der TSS Kigembe ist die Küche bisher in einem einfachen Gebäude aus gebrannten Ziegeln untergebracht. Die Küche ist sehr klein und die Essenszubereitung findet im Freien statt. Der Raum selbst ist dunkel und schlecht belüftet. Es gibt keinen festen Boden und keine Wandfliesen, was eine gute Reinigung nach der Essenszubereitung unmöglich macht. Ein großes Problem sind zudem die Kochtöpfe, die sehr klein sind, und die Feuerstellen sind nur teilweise geschlossen, so dass mehr Brennholz zum Kochen benötigt wird. Die Belüftung ist unzureichend, Ruß und Staub können nicht nach außen entweichen, wodurch die Atemluft verschmutzt wird und die Wände geschwärzt werden. Die Schule nutzt die Klassenzimmer zum Essen, da es keinen Speisesaal gibt.
Um den Bedürfnissen der TSS Kigembe so weit wie möglich gerecht zu werden, wurde ein neuer Bauplan entwickelt. Darin sind Küche, Lagerräume, Essensausgabe und ein großer Speisesaal geschickt kombiniert. Besonders wichtig für die zielgerichtete Umsetzung dieses Projekts ist die gute Funktionalität und Ausstattung der Schulküche. Dadurch wird ein sicheres und hygienisches Arbeitsumfeld geschaffen. Der Kochbereich ist groß genug, um das Hantieren mit großen Schüsseln oder Töpfen und Kesseln zu ermöglichen, ohne ständig in der Nähe des offenen Feuers arbeiten zu müssen. Rauch und Wärem sollen durch Kamine und durch die Möglichkeit der Querlüftung und der Entlüftung unter dem Dach möglichst vollständig abgeführt werden. Außerdem sind zwei Lagerräume für die Trennung von frischen und trockenen Waren vorgesehen. Der Speisesaal wird mit 20 Tischen und 40 Bänken ausgestattet. Mit dem neuen Gebäude werden auch zwei 10m³-Zisternen installiert. Eine Zisterne dient zum Sammeln von Regenwasser und zur Bereitstellung von Brauchwasser. Die zweite Zisterne kann von der Schule an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen werden, so dass auch bei einem Ausfall der öffentlichen Wasserversorgung frisches Wasser in der Küche zur Verfügung steht.
Die Projektkosten betragen insgesamt 55.372 Euro, die gemeinsam von der Ruandahilfe Hachenburg und dem Land Rheinland-Pfalz finanziert werden.
Copyright © 2024 - Alle Rechte vorbehalten.