Von den 14 Klassenräumen der Ecole Primaire Karama waren nur noch acht Klassenräume in einem guten Zustand und gefahrlos nutzbar. Um diese Situation zu verbessern, hat die Ruandahilfe Hachenburg gemeinsam mit dem Ministerium des Innern und für Sport drei neue Klassenräume inklusive Ausstattung und einer Regenwasserzisterne errichten lassen.
Hachenburg. Die Ecole Primaire Karama liegt in der Südprovinz Ruandas, im Distrikt Gisagara, einer der ärmsten Regionen des rheinland-pfälzischen Partnerlandes, in der sich die Ruandahilfe Hachenburg schon seit dem Jahr 2005 durch vielfältige Hilfsprojekte engagiert. Hinter der Stadt Huye (ehemals Butare) führt eine Piste weiter süd-östlich in Richtung der Grenze zu Burundi. Die Schule erreicht man ab Huye nach ca. 45 Minuten Fahrt. Die letzten Kilometer führen über eine schlecht befahrbare Nebenstraße durch besiedeltes Gebiet, kleine Felder und Bananenhaine.
Die Schule in Karama ist eine kleine, ländlich gelegene Grundschule, die vom Distrikt Gisagara als eine der besonders förderungswürdigen Schulen der Region vorgeschlagen wurde. Gegründet im Jahr 1980 von der katholischen Kirche und 1983 vom ruandischen Bildungsministerium MINEDUC anerkannt, besuchen heute circa 1.170 Kinder, von denen 58 Waisen sind, diese Grundschule. Der Unterricht findet in zwei Schichten (vormittags und nachmittags) statt und wird von elf Lehrern und Lehrerinnen geleitet, deren Gehälter vom Distrikt bezahlt werden. Ein Grundschullehrer erhält monatlich 40.000 Ruanda Franc, die entspricht circa 40 Euro. Das Jahresbudget der Schule liegt bei circa 3.000 Euro. Investitionen in die bestehende Schulinfrastruktur sind daher schwierig, eine Erweiterung der Schule durch eigene Mittel unmöglich.
Die Schule hatte 14 Klassenräume, von denen nur noch acht in einem guten Zustand und gefahrlos nutzbar waren. Von diesen acht Klassen entsprachen nur zwei vom Distrikt neugebaute Räume den child-friendly-school-Standards der Vereinten Nationen, die vom ruandischen Bildungsministerium als Schulbaustandards übernommen wurden.
„Wir waren geschockt, als wir den Förderantrag aus Ruanda erhielten und die Fotos der Klassenräume sahen. Die Räume waren für die hohe Schülerzahl viel zu klein und viel zu dunkel. Auch im geöffneten Zustand ermöglichten die Fenster mit Holzläden keine gute Belichtung. Die marode Bausubstanz stellte eine Gefahr für Kinder und Lehrer dar, denn das schwere Ziegeldach auf dem einfachen Dachtragwerk aus Rundholz war undicht und drohte einzustürzen.“, berichtet Thilo Leonhardt, Vorsitzender des Ruandahilfe Hachenburg e.V.
Dank der finanziellen Unterstützung durch das Ruandareferat des Ministeriums des Innern und für Sport konnte der Hachenburger Verein schon sehr schnell den Bau von drei neuen, großen Klassenräumen, inklusive der gesamten Ausstattung, wie zum Beispiel Möbeln, realisieren. Die neue 10 Kubikmeter Regenwasserzisterne fängt abfließendes Regenwasser der Dachflächen auf und stellt es als Brauchwasser bereit. Damit wird auch verhindert, dass Regenwasser unkontrolliert abfließt, wodurch Schäden an umliegenden Alt- und Neubauten entstehen können.
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