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Ruandahilfe Hachenburg sieht positiv in die Zukunft

In der diesjährigen Mitgliederversammlung informierte der Vorstand des Ruandahilfe Hachenburg e.V. seine Mitglieder und interessierte Gäste ausführlich über die im vergangenen Jahr stattgefundenen Aktivitäten und die realisierten Hilfsprojekte. Auf der Tagesordnung standen auch ein Ausblick auf die Aktionen in diesem Jahr sowie die Vorstandswahl.

Hachenburg. Der Ruandahilfe Hachenburg e.V. ist laut dem Bericht des Vorsitzenden Thilo Leonhardt gut aufgestellt. Zum 31. Dezember 2018 hatte der Verein 175 Mitglieder, die sich über das gesamte Bundesgebiet verteilen. Viele davon engagieren sich sehr aktiv und unterstützen den Verein zum Beispiel durch Einsätze auf dem Weihnachtsmarkt und bei anderen Aktivitäten. Große Unterstützung erfährt die Ruandahilfe auch durch die Stadt und die Verbandsgemeinde Hachenburg sowie von ihren Spendern.

In seinem Rechenschaftsbericht zog Thilo Leonhardt eine sehr positive Bilanz für das zurückliegende Jahre. Die Informations- und Verkaufsstände waren ein voller Erfolg und haben neben den Mitgliedsbeiträgen und den Spenden dazu beigetragen, dass der Verein finanziell gut aufgestellt ist. So war es auch im Berichtsjahr möglich, drei Studien zu finanzieren und fünf Kindern das Schulgeld zu bezahlen. Das Berufsausbildungszentrum in Kabuye wurde mit neuem Ausbildungsmaterial ausgestattet und in Ndora wurden 100 Auszubildende durch die Übernahme von 50% der Schulgebühren gefördert. Das Gesundheitszentrum in Gisagara hat einen neuen Ultraschalldrucker erhalten und die alten, astbesthaltigen und defekten Dächer aller Gebäude wurden durch neue Dächer ersetzt. Für Witwen und Waisen konnte ein Fischzucht- und Gemüseanbauprojekt initiiert werden, das die Ernährung der Mitglieder der Kooperative sicher stellt und gleichzeitig durch den Verkauf der Produkte Einkommen schafft. Für zwei Lehrerinnen wurde eine spezielle Weiterbildung zur schulischen Betreuung von Kindern mit Behinderungen finanziert. Und die Grundschule Karama hat drei neue Klassenräume inkl. der Ausstattung und einer Wasserzisterne erhalten.

Datenschutz ist schon immer ein wichtiges Thema des Vereins, daher konnten auch die erforderlichen Maßnahmen im Rahmen der Datenschutzgrundverordnung, zwar mit viel Arbeitsaufwand verbunden, erfolgreich umgesetzt werden. Auch die Homepage wurde komplett neu gestaltet und soll weiter als wichtige Informationsquelle ausgebaut werden.

Klaus W. Seidel erläuterte den Kassenbericht für das abgelaufene Berichtsjahr und wurde von den beiden Kassenprüferinnen für eine vorbildliche Kassenführung gelobt. Der Bitte, den Vorstand zu entlasten, kam die Mitgliederversammlung einstimmig nach und beschloss anschließend den Haushaltsplan für das Jahr 2019-

Thilo Leonhardt bedankte sich für die gute Zusammenarbeit und das vorbildliche Engagement bei Rita J. Ottersbach und Joachim Schwan, die nach mehrjähriger Vorstandsarbeit aus persönlichen Gründen aus dem Vorstand ausschieden. Alle anderen Vorstandsmitglieder wurden jeweils bei eigener Enthaltung erneut in ihren bisherigen Positionen in den Vorstand gewählt. Als neue Beisitzerin kam Nasim Reza-Tehrani hinzu. Sie wird in Zukunft den Verein in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit unterstützen. Helga Schneider und Beate Zydeck stehen dem Verein auch für die nächsten zwei Jahre als Kassenprüferinnen zur Seite.

Hanna Jansen – Über tausend Hügel wandere ich mit Dir
Unter den insgesamt 14 Kindern und Jugendlichen, die die ehemalige Gesamtschullehrerin Hanna Jansen gemeinsam mit ihrem Mann seit 1988 in ihre Familie aufnahm, sind sechs Kinder aus dem ostafrikanischen Ruanda. Eines dieser traumatisierten Kinder ist die damals zehnjährige Jeanned‘Arc Umubyeyi, die während der unvorstellbaren Ereignisse, die sich zwischen April und Juli 1994 in ihrem Heimatland ereigneten, ihre gesamte Familie verloren hatte und unter anderem mit eigenen Augen hatte mit ansehen müssen, wie ihre Mutter Florence erschlagen wurde. Sie bemühte sich, als sie 1996 in die Familie von Hanna Jansen aufgenommen wurde, das Erlebte zu verarbeiten, indem sie ihre zukünftigen Adoptiveltern mit ihrem Entsetzen konfrontierte und ihnen immer wieder von den Gräueln, die sie gesehen hatte, erzählte. Jeanne und Hanna Jansen beschlossen im Jahr 2000, die Erlebnisse von Jeanne öffentlich zu machen. Zwei Jahre später erschien das Buch „Über tausend Hügel wandere ich mit dir“, das sowohl national als auch international zahlreiche Auszeichnungen erhielt.

Im Anschluss an den offiziellen Teil der Mitgliederversammlung war die Autorin zu Gast, um im Rahmen einer öffentlichen Lesung kurze Leseproben aus ihrem Werk vorzustellen und darüberhinaus mit ihren Zuhörern ins Gespräch zu kommen.
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